Um das Fazit vorwegzugreifen: Osteuropa ist eindeutig eine Erfindung. Die Frage ist viel mehr, ob sie eine nützliche ist. Bei der elektrischen Zahnbürste würden 9 von 10 Zahnärzten eindeutig zustimmen. Bei Politologen und Historikern sind die Zahlen im Zusammenhang mit dem Osteuropa-Begriff nicht ganz so eindeutig.
Wenn der Begriff Osteuropa mehr als die geografische Lage eines Teiles des europäischen Subkontinents bezeichnen soll, wird es kompliziert – und da wird das nützliche Werkzeug zu einem Fleischerbeil, in einem Feld, in dem man ein Skalpell benötigt.… Weiterlesen
als wir uns vor einem Jahr in eine kleine Pause verabschiedet haben, war der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine erst einige wenige Tage alt. Mittlerweile leben wir – besonders wir Osteuropa-Interessierte – in einer neuen Wirklichkeit. Nicht nur die politische Lage in Europa steht vor neuen Herausforderungen. Auch die Osteuropa-bezogenen Fächern wie die Slavistik oder die Osteuropäische Geschichte definieren sich neu, stellen neue Forschungsfragen und bilden neue Netzwerke.… Weiterlesen
„Die Erinnerung, meine Damen und Herren, ist wie das Wasser: Sie ist lebensnotwendig und sie sucht sich ihre eigenen Wege in neue Räume und zu anderen Menschen. Sie ist immer konkret: Sie hat Gesichter vor Augen, und Orte, Gerüche und Geräusche. Sie hat kein Verfallsdatum und sie ist nicht per Beschluß für bearbeitet oder für beendet zu erklären.“ (Noach Flug am 23.06.2010 anlässlich des Festakts zum zehnjährigen Bestehen der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung, Zukunft“)
Der Holocaust stellt eines der dunkelsten Kapitel der Menschheitsgeschichte dar und ist auch 80 Jahre später weiterhin Gegenstand vieler Debatten.… Weiterlesen
Ich habe mich im Rahmen der Übung „(Forgotten) Eastern European History made in Germany? – Displaced Persons im deutschsprachigen Raum in der Nachkriegszeit. Vom Vergessen, Erinnern und Migrieren“ mit dem jüdischen DP-Camp in der Kaserne „Silhöfer Au“ in Wetzlar beschäftigt. Mich interessierte dabei besonders, inwiefern die durch den Status als jüdisches DP-Camp gewonnene Autonomie der Lagerbewohner*innen umgesetzt wurde, um eine selbstbewusste jüdische Diaspora-Gesellschaft erstarken zu lassen und ihnen ihre zermürbende Wartesituation im Land der Täter zu erleichtern oder sie zumindest zeitweise von dieser abzulenken.… Weiterlesen
Hilflose Empfänger*innen humanitärer Hilfen oder Objekte eines weltweiten Umverteilungsprojektes – so werden Displaced Persons (DP) oftmals dargestellt und stilisiert. Entgegen diesem Narrativ sollen in dem vorliegenden Beitrag DPs nicht lediglich als Objekte, sondern als Akteur*innen ihrer Zeit betrachtet werden.1 Zur Untersuchung ihrer Rolle bietet sich einerseits eine Untersuchung eigenbestimmter Handlungen von DPs im Bezug auf Andenken bzw. Beschäftigung mit der eigenen unmittelbaren Vergangenheit an, andererseits die Beschäftigung mit der unmittelbaren und mittelbaren Zukunft.… Weiterlesen
Was wissen wir über über Osteuropa? Was erfahren wir aus den osteuropäischen Medien? Das Online-Portal dekoder möchte ein Fenster zu einer noch undurchsichtigen journalistischen Landschaft öffnen.
Unser Gast im Podcast ist diesmal Leonid Klimov. Er studierte Kultur- und Literaturwissenschaften in St. Petersburg, promovierte zum Kandidat Nauk und schloss danach ein zusätzliches Masterstudium des Kultur- und Medienmanagements in Hamburg an. Er ist Wissenschaftsredakteur von dekoder und koordiniert die Arbeit der akademischen Experten in den Bereichen Geschichte und Kultur.… Weiterlesen
Hermann Bader — mein Urgroßvater — war vieles. Jüdischer Pole, polnischer Jude, angehender Rabbiner, Partisane, Zwangsarbeiter, KZ-Häftling, Unternehmer. Und Displaced Person (DP). Ja, ein kleiner Teil seiner Identität war auch davon geprägt, ein DP gewesen zu sein.
DP, Displaced Person, ein vergessener Begriff. Ein vergessener Begriff im kollektiven Erinnern in Deutschland; ein vergessener Begriff im privaten Erinnern der Familie. Nach dem Zweiten Weltkrieg war vor allem die Vergangenheit präsent, und die Suche nach der Zukunft.… Weiterlesen
Das Thema dieses Podcasts stellt der Inhalt des Buches „Mein Auschwitz“ von Wladyslaw Bartoszewski dar. Gemeinsam versuchen wir (Jonathan Körner und Marcel Ljubas) euch die Erzählungen des Autors über den grausamen Lageralltag näherzubringen, dies versuchen wir, mit der Darstellungen des Tagesablaufs zu erreichen. Nicht zuletzt wollen wir euch erzählen, wie wir das Buch wahrgenommen haben, welche Emotionen es in uns erzeugte und wie man das mit dem Vorwissen, welches man aus der Schule mitbringt, vergleichen kann.… Weiterlesen
Unser Podcast „Eine Geschichte vor unserer Zeit“ lädt euch ein, euer Allgemeinwissen zu erweitern und Geschichte aus einem anderen Blickwinkel zu erkunden. Wir sind Laura Schulte und Rushan Rechid und studieren beide Geschichte im Bachelor an der Ruhr-Universität in Bochum. Was ist Geschichte denn nun eigentlich? Geschichte – das ist ein Raum voller Spiegel. Stellt euch nun einmal einen Raum voller Spiegel vor.… Weiterlesen