Der Holocaust im Film – Aufklärung oder Ausnutzung? – Ein Plädoyer für Polanskis „Der Pianist“

„Die Erinnerung, meine Damen und Herren, ist wie das Wasser: Sie ist lebensnotwendig und sie sucht sich ihre eigenen Wege in neue Räume und zu anderen Menschen. Sie ist immer konkret: Sie hat Gesichter vor Augen, und Orte, Gerüche und Geräusche. Sie hat kein Verfallsdatum und sie ist nicht per Beschluß für bearbeitet oder für beendet zu erklären.“
(Noach Flug am 23.06.2010 anlässlich des Festakts zum zehnjährigen Bestehen der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung, Zukunft“)

Der Holocaust stellt eines der dunkelsten Kapitel der Menschheitsgeschichte dar und ist auch 80 Jahre später weiterhin Gegenstand vieler Debatten.… Weiterlesen

Eine kleine jüdische Nachkriegsgemeinde: Das jüdische DP-Camp „Silhöfer Au“ in Wetzlar

Ich habe mich im Rahmen der Übung „(Forgotten) Eastern European History made in Germany? – Displaced Persons im deutschsprachigen Raum in der Nachkriegszeit. Vom Vergessen, Erinnern und Migrieren“ mit dem jüdischen DP-Camp in der Kaserne „Silhöfer Au“ in Wetzlar beschäftigt. Mich interessierte dabei besonders, inwiefern die durch den Status als jüdisches DP-Camp gewonnene Autonomie der Lagerbewohner*innen umgesetzt wurde, um eine selbstbewusste jüdische Diaspora-Gesellschaft erstarken zu lassen und ihnen ihre zermürbende Wartesituation im Land der Täter zu erleichtern oder sie zumindest zeitweise von dieser abzulenken.… Weiterlesen

Einblick in die Handlungsspielräume von Displaced Persons im Verlauf der Nachkriegszeit und die Methoden ihrer Erforschung

Hilflose Empfänger*innen humanitärer Hilfen oder Objekte eines weltweiten Umverteilungsprojektes – so werden Displaced Persons (DP) oftmals dargestellt und stilisiert. Entgegen diesem Narrativ sollen in dem vorliegenden Beitrag DPs nicht lediglich als Objekte, sondern als Akteur*innen ihrer Zeit betrachtet werden. 1 Zur Untersuchung ihrer Rolle bietet sich einerseits eine Untersuchung eigenbestimmter Handlungen von DPs im Bezug auf Andenken bzw. Beschäftigung mit der eigenen unmittelbaren Vergangenheit an, andererseits die Beschäftigung mit der unmittelbaren und mittelbaren Zukunft.… Weiterlesen

dekoder – Erfahrungen, Fähigkeiten und Ideen zusammengebracht, um eine Lücke in der Medienwelt zu füllen

Was wissen wir über über Osteuropa? Was erfahren wir aus den osteuropäischen Medien? Das Online-Portal dekoder möchte ein Fenster zu einer noch undurchsichtigen journalistischen Landschaft öffnen.

Unser Gast im Podcast ist diesmal Leonid Klimov. Er studierte Kultur- und Literaturwissenschaften in St. Petersburg, promovierte zum Kandidat Nauk und schloss danach ein zusätzliches Masterstudium des Kultur- und Medienmanagements in Hamburg an. Er ist Wissenschaftsredakteur von dekoder und koordiniert die Arbeit der akademischen Experten in den Bereichen Geschichte und Kultur.… Weiterlesen

Über einen vergessenen Begriff — Jüdische Displaced Persons im Nachkriegsdeutschland

Hermann Bader — mein Urgroßvater — war vieles. Jüdischer Pole, polnischer Jude, angehender Rabbiner, Partisane, Zwangsarbeiter, KZ-Häftling, Unternehmer. Und Displaced Person (DP). Ja, ein kleiner Teil seiner Identität war auch davon geprägt, ein DP gewesen zu sein.

DP, Displaced Person, ein vergessener Begriff. Ein vergessener Begriff im kollektiven Erinnern in Deutschland; ein vergessener Begriff im privaten Erinnern der Familie. Nach dem Zweiten Weltkrieg war vor allem die Vergangenheit präsent, und die Suche nach der Zukunft.… Weiterlesen

„Mein Auschwitz“ – Das Leben im Todeslager

Das Thema dieses Podcasts stellt der Inhalt des Buches „Mein Auschwitz“ von Wladyslaw Bartoszewski dar. Gemeinsam versuchen wir (Jonathan Körner und Marcel Ljubas) euch die Erzählungen des Autors über den grausamen Lageralltag näherzubringen, dies versuchen wir, mit der Darstellungen des Tagesablaufs zu erreichen. Nicht zuletzt wollen wir euch erzählen, wie wir das Buch wahrgenommen haben, welche Emotionen es in uns erzeugte und wie man das mit dem Vorwissen, welches man aus der Schule mitbringt, vergleichen kann.… Weiterlesen

Eine Geschichte vor unserer Zeit

Unser Podcast „Eine Geschichte vor unserer Zeit“ lädt euch ein, euer Allgemeinwissen zu erweitern und Geschichte aus einem anderen Blickwinkel zu erkunden. Wir sind Laura Schulte und Rushan Rechid und studieren beide Geschichte im Bachelor an der Ruhr-Universität in Bochum.
Was ist Geschichte denn nun eigentlich? Geschichte – das ist ein Raum voller Spiegel. Stellt euch nun einmal einen Raum voller Spiegel vor.… Weiterlesen

Vergangenheit vergegenwärtigen – Recherchen zum Nationalsozialismus in Familie und Gesellschaft

| Unser Gast: Johannes Spohr |

Der Umgang mit der Geschichte des Zweiten Weltkriegs ist in europäischen Ländern unterschiedlich, in Polen und in Russland wurde er in den letzten Jahren zum Politikum. Der Nationalsozialismus wirkt auf vielfältige Weisen bis in die heutige Gesellschaft hinein. Viele fragen sich heutzutage, welche Rollen ihre Familienangehörigen, Bekannten, KollegInnen oder Vereinsmitglieder während dieser Zeit spielten.

Archive bieten Möglichkeiten zur eigenen Recherche, aber diese kann auch überfordern: Wie gelange ich an welche Informationen?… Weiterlesen

Politseki

Politseki

Als ich 2019 in der russischen Kleinstadt Kostroma an einer staatlichen Akademie Deutsch unterrichtet habe, ist mir schnell aufgefallen, wie ungern die russische Jugend über die russische Politik spricht.

Konkret habe ich noch eine Situation in Erinnerung: An einem Abend, an dem ich mit den Student*Innen in einer Bar saß, fragte ich ganz unbefangen, wie sie denn über Putin denken würden: „Wählt ihr den wirklich?“… Weiterlesen